Freitag, 2. April 2010

die art

es ist die art
wie du den atem anhältst
wenn du mir mit deiner hand
den mund verschliesst
die art
wie du dinge betrachtest
bevor du sie meinen augen übergibst

ich liege in der hängematte
und wiege mich hin
du sitzt im gras und
schaukelst in jede richtung
stricke mir täglich tarnkappen aus
zuckersüssen worten
die du mir lachend wieder vom kopf pustest
sprichst leise zu mir
ohne stimme
öffnest mich und
füllst auf
was vorher leer
die mona lisa verkommt zur skizze
wenn du mit den fingern bilder in die luft malst
lässt die anderen aufheulen
triefend vor salz und
bewegungslos verkrustet
lebendige vogelscheuchen
zeigtest mir deine heimat
wo der westen so herrlich weit weg
wo man den mund einer weinflasche
lachend küsst
und
uralte bäume
und
oliven
und
weiches licht
überall
orte
wo sogar der sargtischler fröhlich summt
weil er weiss
dass es kein ende gibt
nirgendwo

es ist die art
wie du den atem anhältst


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